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Die Aktion
Wir alle wünschen uns ein glückliches Leben,
das verbindet uns. Es ist eine unsichtbare Verbindung, eine die
in uns ruht und uns manchmal gar nicht bewusst ist.
Diese Verbindung ist es Wert, genau betrachtet, hinterfragt und besprochen
zu werden - sowohl zwischen einzelnen Menschen, als auch in gesellschaftlichen
Zusammenhängen. Die Vorstellungen von unserem glücklichen
Leben sind vermutlich so facettenreich, wie die Menschen zahlreich sind.
Die Idee über unsere Vorstellungen von Glück nachzudenken
und darüber zu sprechen kam mir im Sommer 2004. In der Zeit hörte
ich von unserem ehemaligen Bundeskanzler immer wieder den Satz: "Mehr
Arbeit sichert Wachstum und Wohlstand." Zuerst fühlte ich
mich von dem Satz provoziert.
Dann dachte ich, ein Versuch ist es wert, mal schaun was passiert, wenn
ich an jedem möglichen Werktag ein Jahr lang 10 bis 12 Stunden
arbeite ... und ... was können die meisten Menschen noch gebrauchen?
So entstand die Aktion Glücksengel. Es war ein Selbstexperiment.
Der Ablauf: An jedem maximal möglichen Werktag
(Montag bis Freitag), an 254 Tagen des Jahres 2005 habe ich jeweils
vier Engel abgegossen, nachbearbeitet, vier Adressen recherchiert, die
Engel versandtfertig verpackt und zur Post getragen.
Die Figur wurde von mir gestaltet. Als "Produkt" wurde sie
mit einer "Gebrauchsanleitung" bestückt und als Warensendung
verschickt. Die Warensendung enthielt keinen Zahlschein. (Glück
ist nicht käuflich.) Diese vier Engel sendete ich symbolisch in
alle vier Himmelsrichtungen, jeweils an zwei Frauen und zwei Männer
(Gender), an Menschen die in Politik, Kultur, Wirtschaft und Bildung
tätig sind.
Die Engel wurden entsprechend der Bevölkerungsdichte gleichmäßig
verteilt. Insgesamt versendete ich 1016 Engel.
Meine Frage: Welche Reaktionen löst ein Glücksengel
in unserer Gesellschaft aus, in der scheinbar jeder Lebensbereich unter
ökonomischen Aspekten gesehen und bewertet wird, in der jede Veränderung,
jeder Reformprozess zur Geldfrage schrumpft?
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